
Ex Ospedale Ingurtosu
Der Sanitärbau wurde auf die Industrie des frühen 20. Jahrhunderts angewendet
Das ehemalige Ingurtosu-Krankenhaus, das sich im gleichnamigen alten Bergbaudorf in der Gemeinde Arbus befindet, ist eines der bedeutendsten Beispiele für den Bau von Gesundheitseinrichtungen in der Industrie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Italien. Der Bau begann im Jahr 1901 und dauerte zwei Jahre. Die anschließenden Erweiterungen gipfelten im Jahr 1907 mit der Hinzufügung von Räumen für den Arzt und den Apotheker. Die Intervention stellte einen Fortschritt in der Lebensqualität der in den Minen Gennamari und Ingurtosu beschäftigten Arbeiter dar, in einer Zeit, in der die Arbeitsbedingungen besonders hart und riskant waren.
Das Bauwerk gehörte zu den ersten Sozialarbeiten, die von den Bergbauunternehmen der Region durchgeführt wurden und deren Ziel es war, eine rechtzeitige medizinische Versorgung zu gewährleisten: Tatsächlich kam es häufig zu Unfällen und Berufskrankheiten wie Silikose, von denen diejenigen betroffen waren, die unter ungesunden Bedingungen und oft ohne angemessene Sicherheitsmaßnahmen arbeiteten. Das Krankenhaus stellte daher eine unverzichtbare Ressource für die Bergbaugemeinde dar und kompensierte den Mangel an öffentlichen Gesundheitsschutzstrukturen in der Region.
Aus architektonischer Sicht hat das Gebäude mit massivem Mauerwerk aus lokalem Granit einen rechteckigen Grundriss und erstreckt sich über zwei Ebenen. Die nüchternen und funktionalen Fassaden zeichnen sich durch symmetrische Fenster aus, die eine gute natürliche Beleuchtung der Innenräume gewährleisteten. Das Projekt spiegelt den wesentlichen Stil wider, der typisch für Gesundheitseinrichtungen der damaligen Zeit war, in denen funktionale Effizienz Vorrang vor jeglichem dekorativen Zweck hatte. Im Inneren des Krankenhauses befanden sich Kliniken, Untersuchungsräume, ein Operationssaal und Räume für Krankenhausaufenthalte sowie Unterkünfte für medizinisches Personal.
Mit dem fortschreitenden Niedergang des Bergbaus im 20. Jahrhundert verlor auch das Krankenhaus seine ursprüngliche Funktion und wurde aufgegeben. Das Gebäude verfiel mehrere Jahrzehnte lang und war ein stilles Symbol der industriellen Vergangenheit von Ingurtosu. Die historische und kulturelle Bedeutung des Bauwerks veranlasste die Gemeinde Arbus jedoch, ein Sanierungs- und Renovierungsprojekt durchzuführen.
Heute ist das Gebäude in eine Gaststätte umgewandelt worden, die Touristen und Besucher willkommen heißen soll, die sich für das Bergbauerbe der Region interessieren, und sich in die touristischen und kulturellen Kreise Sardiniens integrieren soll.
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